Wien - Lemberg - Wien

Im August 2005 machten die Fotogruppen Ad Oculos aus Wien, La Fontaine Obscure aus Aix en Provence und einige Freunde aus beiden Ländern eine Reise durch das ehemalige Galizien nach Lemberg zu einer gemeinsamen Ausstellung ("AQUAPLANING", Galerie Dzyga).
 
Galizien - eine Landschaft im Westen der Ukraine (Ostgalizien) und im Süden Polens (Westgalizien) mit wechselhafter Geschichte.
Das Gebiet wurde im Rahmen der 1.Teilung Polens 1772 von Österreich annektiert und zu einer eigenen politischen Einheit ("Königreich Galizien und Lodomerien") zusammengefasst. Nach der 3. Teilung Polens wurde Galizien 1795-1809 beträchtlich ausgeweitet, 1846 kam Krakau hinzu. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns, beanspruchten die Polen zuerst den westlichen Teil und die Ukrainer den östlichen. So wurde in Ostgalizien Ende 1918 in Lemberg die Westukrainische Volksrepublik ausgerufen. Diese konnte sich aber gegen die einmarschierende polnische Armee nicht halten, so dass Ostgalizien im Mai 1919 polnisch wurde.
 
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde es nach sowjetischer und deutscher Besatzung (die zur Ermordung der meisten galizischen Juden führte) zwischen Polen und der Sowjetunion aufgeteilt, Die Landschaft der "verwischten Grenzen" (Joseph Roth) wurde zur Brücke zwischen den verschiedenen Völkern des Westens und des Ostens.
 
13.8.2005 Wien-Krakau: Eine Vielzahl an Bauwerken der Gotik, der Renaissance, des Barock und späterer Epochen prägt das Bild der alten Stadt, die bis 1596 Hauptstadt von Polen war.
 
14.8.2005 Krakau-Lemberg: Lemberg liegt am Fluss Poltwa, etwa 80 km von der Grenze zu Polen entfernt. Es ist die wichtigste Stadt der ukrainischsprachigen Westukraine. Lemberg ist seit langer Zeit vom Zusammenleben mehrerer Völker geprägt. Die Altstadt befindet sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Zahlreiche Bauten von bekannten Wiener Architekten (u.a. Hotel George).
 
15.8. - 16.8.2005 Lemberg: Stadtspaziergänge durch das deutsche, das polnische, das armenische, das jüdische und das ukrainische Lemberg; Ausstellungseröffnung in der Galerie Dzyga
 
17.8.2005 Schloss Olesko: ca 75 km östlich von Lemberg in Richtung Kiev; hier befindet sich eine Abteilung der Lemberger Gemäldegalerie (Kunstwerke des 10.-18. Jhdts), das Schloss ist von einem Park mit Skulpturen umgeben; Kloster Pocajiv: Das orthodoxe Kloster ist das zweitgrößte Höhlenkloster der Ukraine. Der Klosterkomplex steht auf einem Berg und beeindruckt schon von weitem mit dem Gold seiner Kuppeln.
 
18.8.2005 Freilichtmuseum/Lemberg: in einem 60 Hektar großen Park im nordöstlichen Stadtteil Lembergs wurden Holzbauten aus der gesamten Westukraine zusammengetragen. Sie repräsentieren die Architektur der Huzulen, Bojken und Lemken. Licakivs'ke-Friedhof: einer der ältesten Friedhöfe Europas, architektonisch schöne Grabmäler und Grabskulpturen bekannter Bildhauer.
 
19.8.2005 Weiterfahrt Richtung Karpaten: Kniazoluka, ein kleines Dorf an den Ausläufern der Karpaten gelegen - Jaremce, schon vor dem 1. Weltkrieg touristisches Zentrum der Karpaten, Kunsthandwerksmarkt, Wasserfall, imposantes Viadukt über den Fluss Pruth.
 
20.8. - 21.8.2005 Rückfahrt nach Wien - über die Slowakei : Presov - Zipser Land, Zipser Burg (Spissky hrad) - Levoca (Leutschau)
 

 
 
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